designpaedagogik

Ausbildung und Fortbildung zur Kunstpädagogik und Werkpädagogik in den Kursen von Roland Oesker

Designmuseum – Radio -Geräte – Weltradiotag!

Kulturelle Bildung und Radio Rostock 493 Ruhla MidimaticDesigngeschichte bilden gemeinsam ein interessantes Lernfeld. Dem soll hier entsprochen werden.  Hier findet man ein Bild-Archiv für Rundfunkgeräte!   Wie haben sich die Radios verändert? Was hat die Gestalter der Radios bewegt und geleitet, bei der Formentwicklung? War es die Idee : Sehen wie man hören möchte?

Inhalt und Form

Es ist interessant zu fragen: Wie ist die Beziehung von Inhalt und Form zu beschreiben? Geht es um Technik und ihre Handhabung oder um das, was man durch diese Geräte hören kann? Gibt es eine Verknüpfung der gesendeten Inhalte mit der sichtbaren Form der Geräte? Hat sich beides miteinander verändert? Fordert das, was wir im Radio hören dazu heraus, die Form des Gerätes anzupassen?

 Form als Ausdruck der Lebensqualität

Es ging wohl nicht  immer nur um das Bedürfnis nach Information und Unterhaltung. Die Teilnahme am Empfang von Radiosendungen war eine technische Handlung. Man konnte damit seine technischen Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Beweis stellen. Man konnte zeigen, dass man Kenntnisse hatte, die der aktuellen Zeit und der innovativen Entwicklung entsprachen. So waren einige technischen Teile nicht in einem Gehäuse integrierbar. Dazu gehörten Spulen, die gegeneinander bewegt werden mussten, die Nadel auf dem Detektor, die nachgestellt werden musste. Ein großer Drehknopf für den Drehkondensator benötigte auch eine  Hand. Dann  war da noch der Kopfhörer, der noch nicht durch einen Lautsprecher ersetzt werden konnte. Der Radiohörer saß also wie der Erfinder und Forscher Marconi vor einer technischen Versuchsanordnung und konnte die Erforschung der Radiowellen nacherleben. So war wohl  das Hörerlebnis untrennbar mit der Gerätebedienung zu einem Radioerlebnis verbunden.  Der Zeitgeist brachte ein ähnliche Verknüpfung in den 1960iger Jahren mit dem Radio-WeltempfangGerätetrend der „Weltempfänger“ noch einmal hervor. Es war wohl ein ideologischer Ausbruch aus den Wohnzimmern. Denn auch der Weg in die Wohnzimmer der Radiodesignobjekt war mehr als nur das Nutzen der Kommunikationsgeräte.

Gab es eine Vorstellung einer bestimmten Lebensqualität, die sich in der Form der Radios ausdrücken sollte? War die gestaltete Form der Radios nur am Gebrauch, an der Nützlichkeit der Form für die Bedienbarkeit orientiert? War  dieses Gerät etwa ganz besonders geeignet, um mit der Form bestimmte Botschaften des Lebensgefühls zu vermitteln?

Radio und Wohnkultur – eine Fortschrittsideologie nach der Kriegskatastrophe?

Gerade in den 50iger Jahren entwickelte sich Kultur der Musikmöbelein besonderes Wohnbedürfnis mit dem Einfluss der musiktruhe3Technik als Ausdruck des fortschrittlichen Denkens. Technische Geräte im Wohnumfeld sollten nicht nur nützlich sein und funktionieren , sondern ihr Besitz ist  Signale und Zeichen einer bestimmten Haltung zum Leben.

Zum Weltradiotag sollte man nicht nur über das nachdenken, was mit den Geräten das Ohr der Hörer erreicht. Es gibt schon eine Beziehung zwischen dem was inhaltlich gesendet wird und der gestalteten Form „Radio“ , also was man sieht, wenn man die Geräte benutzt.Weltradiotag01Weltradiotag03 Das Thema ist auch interessant für das Arbeitsfeld Kulturelle-Bildung-im-Ganztag. Dafür gibt es interessante Bilder und Infos auf der Seite: www.kulturelle-bildung-im-ganztag.de